LANDSCHAFT

Halten Sie sich gerne in fremden Ländern und Kulturen auf? Ich verreise nicht oft, aber dann durchaus gerne. Geht es über die Grenze, so genieße ich unter anderem die Sprache vor Ort oder jene, die bei Begegnungen die Verständi-gung erleichtert.

Mit 17 Jahren lernten wir im Unterricht bereits zwei Jahre eine Fremdsprache, deren Versuche wir als Französisch bezeichneten. Nachdem wir zehn Tage in Paris verbrachten, bei Familien wohnten und vor Ort die Schule besuchten, näherte sich unser Können tatsächlich in kurzer Zeit der ausgesprochenen Realität. Neben Lebenserfahrung eigneten wir uns en passant eine neue Art, miteinander zu kommunizieren an.

Worin sind Sie gut?

HIER BIN ICH ... GUT

Ob es sich dabei um Sprach- oder Kochkünste, das Begleiten von Kindern, lösungsorientierte Einstellung, technische Versiertheit, Empathiefähigkeit etc. handelt, ist einerlei. Worin wir gut sind, haben wir uns über längere Zeit angeeignet.

Wie sind Sie zu einer Ihrer Fertigkeiten gekommen?

Welche Schritte haben Sie in der Entwicklung unterstützt?

Um meine zehn Finger auf den Tasten des Klaviers koordinieren zu lernen, begleiteten mich einige Lehrpersonen. Ich weiß recht genau, mit welchen ich besonders ambitionierte Schritte machte. Es waren jene, denen es mit Leichtigkeit gelang, mich so an die Musik heranzuführen, dass ich, in dieses Klangbad eingetaucht, nicht mehr an die Oberfläche kommen wollte. Bei Konzerten genoss ich im Publikum, mich von dieser unsichtbaren Sprache durchwehen zu lassen.

Es war und es ist mir immer noch so, als ließe sich dieses Land der Musik mit allen Sinnen erleben.

 

Woran freuen Sie sich besonders an jener Sprache, die Sie gut beherrschen?

Welcher neuen ‚Sprache‘ wollen Sie sich gerne nähern?

Mit wem möchten Sie sich in dieser neuen Art unterhalten?

 

HIER BIN ICH ... ZUHAUSE

Wir suchen bewusst oder unbewusst die Gegenwart von Menschen, in deren Nähe wir genau jene Fertigkeit lernen, üben, verbessern können, nach der wir Ausschau halten – weit über verbale Fremdsprachen hinaus. Je mehr wir uns in dem bewegen, worin wir uns entwickeln wollen, umso selbstverständlicher, vertrauter, leichter wird es uns von der Hand gehen. Wir verbringen Zeit in jenem Land, in dessen Sprache wir uns ausdrücken wollen und finden peu à peu in diese neue Qualität.

Vielleicht orientieren Sie sich gerade an Paaren, die einen respekt- und liebevollen Umgang miteinander pflegen, an Musiker*innen, die belebende Erfahrung mit ihrem Instrument weitergeben, an gewachsenen Persönlichkeiten, die eine Verlusterfahrung erlebt, durchlitten und berührend integriert haben, an einer Gemeinschaft, die Mut macht, nach Lösungen zu suchen, an Visionär*innen, die Utopien konkreten Platz in ihrem Leben geben.

Wir betreten immer wieder Neuland, indem wir uns in der Nähe von Büchern, Menschen, Landschaften, Stimmungen ... aufhalten, die mit dem vertraut-er sind, wonach wir suchen. Wir machen es uns zu eigen, erleben die Umgebung auf natürliche Weise, beginnen, Geschmack, Duft, Atmosphäre zu verinnerlichen. Das zuvor Fremde wird uns zu zweiter Haut.

 

DIES LAND SCHAFFT NEUE HEIMAT

Kommentar schreiben

Kommentare: 0